Migräne Köln

Migräne und sportmedizinische Therapieansätze in Köln. In der modernen Migräne Therapie in unserer Praxis in Köln setzen wir heute auf bewährte Medikamente, Bewegung und Akupunktur.

In der moderne Migränetherapie werden mehrere Bausteine zur Prophylaxe und Anfallskupierung in der Behandlung von Migräne eingesetzt. Die Sportmedizin in Köln kann dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Spezielle Bewegungs- und Entspannungsprogramme bei Migräne, können das Risiko und die Schwere des Migräne Anfalls günstig beeinflussen, wie neuere Untersuchungen gezeigt haben. Migräne zeichnet sich durch den typischen halbseitigen Kopfschmerzen und die voraus gehenden Stadien aus. Jeder Migräne Patient kennt den Unterschied zwischen Spannungskopfschmerz und Migräne. Während der Spannungskopfschmerz häufig auch von anderen Erkrankungen ausgelöst werden kann, vor allem Erkrankungen der Halswirbelsäule, ist die Ursache der Migräne bis heute nicht völlig klar. Es gibt verschiedene Theorien zur Entstehung der Migräne. So werden unter anderem die Blutgefäße, neurologische Störungen, welche die Erregbarkeit des Gehirns beeinflussen, erbliche Anlagen und Entzündungen des Nervensystems diskutiert. Neueste Untersuchungen bringen das Immunsystem und auslösenden Viruskontakt mit der Migräne in Verbindung.

Typisch für die Migräne ist der phasenförmige Verlauf:

  • Vorboten-Phase der Migräne

    Meist treten 1-2 Stunden vor Beginn der Kopfschmerzphase erste Symptome auf. Aber es werden auch deutlich längere Vorboten Phasen beobachtet. In dieser Phase treten meist vegetative Symptome auf, wie Geräusch und Lichtempfindlichkeit, häufiges Gähnen und Müdigkeit.

  • Auraphase

    Die Aura geht mit Beeinträchtigung des Sehens einher. Dabei können sowohl zusätzliche optische Erscheinungen im Sichtfeld auftreten, wie auch teilweise Gesichtsfeldausfälle und unscharfe oder undeutliche Areale. Oft ist die Störung flimmernd und bewegt sich während der Auraphase über das Sehfeld.

  • Kopfschmerzphase

    Es kommt zu typisch halbseitigem Kopfschmerz von pulsierendem Charakter. Der Schmerz ist meist stark und macht den Patienten unfähig den Alltagstätigkeiten nachzugehen. Die Schmerzphase ist oft begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Aura.

  • Rückbildungsphase

    Langsames Abklingen aller Symptome und vor allem der Schmerzen kennzeichnen die Rückbildungsphase.


Migräne Prophylaxe

Treten drei oder mehr Migräneanfälle in einem Monat auf und ist die Gabe von 6 Einzeldosen eines Triptans in verteilt auf einen Monat nicht erfolgreich, dann sollte man sich zu einer Migräneprophylaxe entscheiden. Das gilt in besonderem Maße, wenn aus der Migräne eine Arbeitsunfähigkeit resultiert und der Patient in seinem Allgemeinbefinden stark beeinträchtigt ist.

Wenn Migräne Attacken länger andauern, mehr als 2 Tage, wenn der Schmerz sehr stark ist und zusätzliche Symptome, wie eine Aura sehr belastend sind, dann ist eine Migräne Prophylaxe dein hilfreicher Weg. Für Verwunderung sorgen bei vielen Patienten die Medikamente, die bei der Migräne Prophylaxe zum Einsatz kommen. Man verwendet Substanzen, die aus anderen Therapiegebieten stammen, z.B. Herzmedikamente oder Psychopharmaka, Entzündungshemmer. Sehr bewährt haben sich die Beta-Blocker, die am Herzen einen ruhigen und gleichmäßigen Schlag bewirken und gleichzeitig Blutdrucksenkend sind. Natürlich kann man diese Präparate nicht einsetzen, wenn der Blutdruck oder der Puls bereits sehr niedrig sind. Vorbeugen ist besser als heilen!

Wie bei jeder medikamentösen Behandlung ist auch hier der enge Austausch mit dem behandelnden Arzt unbedingt erforderlich. Ein Therapieversuch mit Beta Blockern sollte mindestens 3-6 Monate andauern und durch ein präzise geführtes Schmerztagebuch dokumentiert werden, damit die Erfolge richtig beurteilt werden können. Auch Calciumantagonisten, ebenfalls blutdrucksenkende Medikamente finden eine sinnvolle Anwendung in der Migräne Prophylaxe. Weiterhin können Psychopharmaka, hier die Antiepileptika und Antidepressiva einen sinnvollen Beitrag zur Vermeidung von schweren Migräneanfällen leisten. Naproxen, ein in der Sportmedizin als entzündungshemmendes Medikament verwendet, hat in der Migräne Prophylaxe seine Wirksamkeit bewiesen. Auch altbewährte pflanzliche Medikamente, wie Pestwurz konnte seine Wirksamkeit belegen, gilt heute aber eher als Mittel der zweiten Wahl.

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Therapie des Migräne Anfalls

Mit der Einführung der modernen Triptane hat die Therapie der Migräne eine wichtige Bereicherung erfahren. Wir haben heute mehrere Wege in der Therapie der Migräne und können individuellere Behandlungskonzepte erstellen.

Bei leichten Migräne Anfällen empfiehlt sich nach wie vor die Einnahme von Nicht Sterioidalen Antiphlogistika (NSAR), wie Acetylsalicylsäure in Kombination mit einem Mittel gegen Übelkeit einem Antiemetikum z.B. Paspertin (Metoclopramid MCP). Alternativ lässt sich Domperidon mit einem NSAR kombinieren. Die Triptane stellen heute die wichtigste Gruppe in der Migräne Therapie dar. Es gibt mehrere Vertreter, die sich in Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit und Halbwertzeit unterscheiden. Ein genauer Blick auf die einzelnen Präparate und der Versuch gemeinsam mit Ihrem Arzt andere Triptane zu probieren, kann sehr hilfreich sein.

An der Tabelle lässt sich gut erkennen, wie unterschiedlich die Halbwertzeiten der angegebenen Medikamente sind. Halbwertzeit ist die Zeitspanne in der ein Medikament die Hälfte seiner Wirkung verloren hat. Nach einer weiteren Halbwertzeit ist die verbliebene Wirkung wiederum halbiert. Es ist also noch ein Viertel der Wirkung übrig.

Sollte das eingenommene Triptan nicht ausreichend wirksam sein, so kann zusätzlich ein Nicht Steroidales Antiphlogistikum eingenommen werden. Hier sind Diclofenac, Ibuprofen, Naproxen, Paracetamol auch in Kombination mit Coffein empfohlen. Bei sehr starken Schmerzen kann eine Kurzinfusion mit ASS und Parecoxib und zusätzlicher Gabe von MCP für die Linderung der Migräneschmerzen sorgen.

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Akupunktur und Migräne

Migräne lässt sich recht gut mit den Mitteln der Akupunktur beeinflussen. Sowohl in der Behandlung des akuten Migräneanfalls, wie auch in der Prophylaxe hat die Akupunktur in zahlreichen Studien ihre Wirksamkeit nachweisen können. Daher empfiehlt die Deutsche Migräne und Kopfschmerzgesellschaft die Akupunktur als zusätzliche Methode zur Behandlung von Migräne.

Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, autogenes Training, leichter Ausdauersport, Yoga und Pilates unterstützen die Behandlung der Migräne. Die Regelmäßigkeit von Belastung und Entspannung und das stressfreie Anregen des Kreislaufs scheinen sich günstig auf die Schwere von Migräne Anfällen auszuwirken. Derzeit laufen zu diesem Thema Studien.

Migräne ist mit sportärztlichen Behandlungsmöglichkeiten gut und nachhaltig zu beeinflussen. Regelmäßigkeit in der Behandlung, Ruhe, Sicherheit und Vertrauen in allen Lebensbereichen wirkt sich positiv auf die Migräneerkrankung aus.

Zum Schluss möchte ich Sie noch auf die Webseite der Deutschen Migräneliga e.V. hinweisen auf der Sie unter anderem die 10 goldenen Regeln für Migräne Patienten finden können.

Hier ein Auszug aus der Seite:

www.migraeneliga-deutschland.de/regeln.htm

  • "Vermeiden Sie die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln - und versuchen Sie, zunächst mit weniger Medikamenten auszukommen, ehe Sie ganz darauf verzichten können.
  • Registrieren Sie sorgsam die Auslöser Ihrer Migräne-Anfälle. Wichtig ist, dass Sie wissen, worauf Sie achten müssen, ganz gleich, ob es sich um bestimmte Nahrungsmittel handelt oder ob es um ungünstige Wetterverhältnisse oder Lebensumstände geht.
  • Überprüfen Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten - vermeiden Sie jedes Zuviel an Fett, Süßigkeiten, Zitrusfrüchten, an Kaffee, Alkohol und Nikotin.
  • Entspannen Sie sich in regelmäßigen Phasen - mit autogenem Training, Yoga, Musik - schaffen Sie sich einen körperlichen Ausgleich durch ein Hobby und sportliche Aktivitäten.
  • Hüten Sie sich vor übermäßigem Lärm - setzen Sie sich keiner starken Licht- oder Sonneneinwirkung aus.
  • Überprüfen Sie Ihre hohen Ansprüche und Erwartungen an sich selbst und an andere. Setzen Sie diese nicht zu hoch an und sehen Sie auch mal über etwas hinweg.
  • Versuchen Sie psychologische Belastungen, wie Sorgen, Verantwortung, Stress abzubauen - lernen Sie auch, einmal NEIN zu sagen. Überfordern Sie sich nicht.
  • Vermeiden Sie starke Gemütsregungen - das gilt für Gespräche, Lektüre und ganz besonders für das Fernsehprogramm.
  • Beachten Sie die Signale Ihres Körpers: bemühen Sie sich herauszufinden, was der Schmerz Ihnen sagen will - und seien Sie davon überzeugt, dass man Ihnen helfen kann.
  • Denken Sie daran: Mit Ihrem Problem stehen Sie nicht allein. Wir wollen Ihnen helfen.“

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